Theater
Premiere: 24. Mai 18
AUFFÜHRUNGEN SOBALD WIEDER MÖGLICH
Alle wissen, wie man sich richtig zu verhalten hat: An Freizeitaktivitäten muss teilgenommen werden. Bei den morgendlichen Gymnastikübungen muss mitgemacht werden. Promiskuität ist verboten. Es darf kein abnormales Verhalten gezeigt werden. Das Verbreiten und Denken von nicht parteikonformen Gedanken ist verboten. Es drohen Folter, Umerziehung und Liquidierung. Alles ist rationiert. Es herrscht immer Krieg.
Als Mitarbeiter des Ministeriums für Wahrheit, kurz MiniWahr, ist Winston damit beauftragt, die Vergangenheit der Gegenwart anzupassen: Er produziert systemkonforme Fake News. Doch seine Zweifel am totalitären System werden immer lauter. Aber wem kann man vertrauen, wenn kein Zweifel erlaubt ist?
Aktueller denn je steigt der 1948 geschriebene Kultroman 1984 die Bestsellerlisten stetig aufwärts. Wieso funktioniert diese Dystopie heute immer noch und wirkt nicht verstaubt? Totale Überwachung, Ausgrenzung von Andersartigen, mediale Fokussierung auf Feindbilder und Verunsicherung über den Wahrheitsgehalt von Nachrichten. All diese Themen stecken nicht nur in einem Roman der mittlerweile sein 70-Jähriges Jubiläum feiert, sondern auch genau in unserer Zeit.
Doch was passiert mit dem Individuum, wenn es nicht systemkonform läuft? Wie fühlt sich ständige Beobachtung an? Was bedeutet Willkür, wenn zu jeder Zeit alles geschehen kann und die Sicherheit des Theaterraums aufgehoben zu sein scheint? Der totalen Überwachung und Massenmanipulation kann man sich in dieser Inszenierung nicht entziehen. In P(1984) werden die Machtmechanismen aus der Romanvorlage nicht nur auf der Bühne verhandelt sondern auch im Zuschauerraum.
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