Theater

KAIN

Existentialistischer Brudermord
Friedrich Koffka

Premiere: 23. Dezember 04

Kain.jpgUnd der Herr sah gnädiglich an Abel und sein Opfer. Aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädiglich an.“ 1. Mose IV., 4 und 5

Der älteste Mord der Welt: Kain und Abel. Kain, der seinen jüngeren Bruder Abel mit der Axt erschlägt.

Der biblische Brudermord als expressionistisches Drama, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und man sich fragen muss: Wer ist der Mörder, wer ist das Opfer in einem Leben, das von uns verlangt, über Leichen zu gehen? Töten wir nicht alle, und sei es nur uns selbst, um zu überleben? Ist es nicht eher Abel, der Kain ermordet, und ist es nicht eher Kain, der Abel erlöst aus einem Leben der Lüge?

Garantiert nichts für schwache Nerven: Alptraumhaft, wahnsinnig und gewalttätig, aber doch nicht frei von einer schrecklich rohen poetischen Schönheit steuert „Kain“ direkt ins vermeintlich Unvermeidliche.

Der Herr sprach: Wer Kain totschlägt, der soll siebenfach gerächt werden. Und der Herr machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände. „ 1. Mose IV, 15
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...erstaunlich gut dosiertes expressionistisches Pathos...grell ausgeleuchtet, aber ohne Effekthascherei steigert sich der Bruderzwist zu einem Ende, das gleichermaßen überrascht und überzeugt.
(FAZ)

...erquickend...schrecklich schön...besonnen...irrsinnig und interessant
(Frankfurter Rundschau)

Buch
Friedrich Koffka
Regie
Julian König
Mit
Michael Haase und Linus Koenig