Theater

MEDEA

Ein Abend über Mutterliebe
Euripides

Premiere: 14. Dezember 11

Medea.jpg"Tief berührende Momente ..Kortmann kann sich vor Einfällen und Bildideen schier kaum retten …stellenweise schlicht großartiger Theaterabend." (FAZ)

"Amerikanerin tötet ihr Baby in der Mikrowelle- Eine US-Bürgerin ist vor Gericht schuldig befunden worden, ihre 28 Tage alte Tochter in einer Mikrowelle getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft warf der Frau vor, das Baby 2005 nach einem Streit mit ihrem Freund getötet zu haben. Die Verteidigung machte den damaligen Freund der Angeklagten und Vater des Kindes für die Tat verantwortlich und erklärte, dafür sprächen ebenso viele Beweise. Der 31-Jährigen droht nun die Todesstrafe.“ (die Welt, 14.05.2011)

So könnte eine heutige Medea-Inszenierung beginnen. Eben auch anders, denn immer wieder hören oder lesen wir Schreckensnachrichten von getöteten Kindern. Ob im Blumenkasten, Gefrierfach oder einfach in der Mülltonne. Es gibt viele Orte sich des unliebsamen Wesens zu entledigen.

Die Rolle der Medea ist seit jeher eine der spannendsten Frauenfiguren der europäischen Dramenliteratur. Eine Frau, die gegen ihre natürliche Bestimmung und die klassische Mutterrolle handelt und ihre eigenen Kinder für ihre Rachsucht instrumentalisiert und letztlich tötet. Doch spielen viele Faktoren eine Rolle: das Thema Flucht und Verlust der Heimat, der Widerstreit der Geschlechter und der Gegensatz zwischen Vernunft und Natur.

Medea als Subjekt, das die Geschichte der Gewalt mit Gewalt unterbricht.

Ein Abend über Mutterliebe. Landungsbrücken Frankfurt nimmt sich dieses Themas an und collagiert einen ironischen Abend über moderne Frauen, Rollenbilder, Arschloch-Kinder, Frauentausch und Eva Herrmann. Ach ja, Männer gibt’s auch!

„Grausamer Mann. Entsetzlicher, verruchter, den bespeien ich sollte! Tief hast du mich getroffen.“(MEDEA)

Vorpremiere: 14.12.2011, 20.00 Uhr, weitere Termine ab Januar!

Buch
Euripides
Regie
Sarah Kortmann
Mit
Sandra Lühr, Annika Reinicke und Johannes Schedl
Weitere
Video // Foto: Daniel Herzog