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Von der Druckfarben- zur Kulturfabrik!

Route der Industriekultur Rhein-Main

Premiere: 02. September 23

Von der Druckfarben- zur Kulturfabrik!
Route der Industriekultur Rhein-Main

369675831_790304616430129_3683629012555123516_n.jpgTag der offenen Tür:

Ateliers des Künstler: Innen Haus // 13:00-19:00
Studio 294 / Ausstellung von Arbeiten // 13:00-19:00
Open Air Ausstellung der Installation der Jugendkulturwerkstatt 13:00-19:00
Ausstellung in der Alten Schmelze - Ulrich Pflaum 15:00-19:00

Führung/Besichtigung mit Peter Peters um 15:00h
Treffpunkt: Gutleutstraße 294
Info: www.milchsackfabrik.de
Anmeldung:

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369654376_790304316430159_159558044849032280_n.jpgDie ehemalige Druckfarbenfabrik Dr. Milchsack ist nach der Betriebsaufgabe im Jahr 1999 zu einer Kulturfabrik geworden. Das große Gelände der ehemaligen Dr. Carl Milchsack Druckfarbenfabrik ist ein urbaner Ort, zwischen Gutleutstraße und Bahntrasse gelegen, mit vielen unterschiedlichen kulturellen Nutzern. Kunst-Ateliers, Fotostudios, Musik-Clubs, die freie Theaterszene, ein Gebäude für Ausstellungen und eine Bildhauerwerkstatt sind hier ansässig. Der Enkel des Gründers der Farbenfabrik, Peter Peters, übergab das Areal im Jahr 2020 der KEG mbH, um den Standort für die Kunst- und Kulturszene zu erhalten. Bei einer Führung erläutert er die Geschichte des Geländes. Von 13 bis 19 Uhr öffnen die Künstler: Innen ihre Ateliers, sowie die Spielstätten ihr Tore und laden herzlich zu einem Besuch ein. Wir stellen vor:

Im Künstler: Innen Haus

Am zweiten September wird unter anderem auch Andrea Moseler ihr Atelier für die Außenwelt öffnen. Angefangen mit einer Schneiderlehre, ging es für sie anschließend nach New York, um dort Modedesign zu studieren. Nach neun Jahren ist sie nach Deutschland zurückgekehrt. Sie kehrte der Modeindustrie den Rücken zu und wechselte in die Projektleitung von Ausstellungsagenturen. Ihrer Leidenschaft zum Design bleibt sie treu und erfindet sich inzwischen durch Luftraum-Skulpturen und Lichtobjekte in gewissermaßen neu.

Hinter der nächsten Tür verbirgt sich dann eine vermeintliche Abkühlung. Die Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus hat sich das Thema Wasser zur Aufgabe gemacht und präsentiert in ihrer Werkstatt 15 Arbeiten aus Holz, Stein und Metall, die alle das Thema Wasser vereinen.

Sikko Brand wird ebenfalls an diesem Tag etwas ausstellen. Er ist freischaffender Künstler und schafft dabei konzeptionelle, überwiegend monochrome Arbeiten mit Öl und Ölpastell. Diese fertigt er auf unterschiedlichen Materialien: Von Leinwand, über Holz und Papier bis hin zu Glas. Er sei ein Autodidakt, in allem was er schaffe, wie er selbst über sich sagt.

Ausgangspunkt der Kunst von Monika Linhard ist die Analyse des Werkstoffes und dessen damit in Verbindung stehenden Eigenschaften, seine Formbarkeit, sowie seine gesellschaftlichen Bezüge und Bedeutung. Ihre Werke leben von der vollzogenen Metamorphose des Materials und seiner Installation im Raum. Das ständige Hinterfragen im Alltag der symbolischen und kulturellen Bedeutungen der Materialien dient für sie als Fundus für ihre Arbeiten. Diese Ideen finden bei Linhard in Form von ortsspezifischen kinetischen Installationen, Raum- und Wandobjekten sowie mittels Fotografie Ausdruck.

Sarah Schoderer ist eine interdisziplinär arbeitende Malerin. Ihr Antrieb ist es, mit den Mitteln der Kunst über ästhetische und soziale Themen zu reflektieren. Inhalt ihrer heutigen Gemälde ist die Weiterentwicklung der Sehgewohnheiten durch die Digitalisierung, die sie über assoziative und persönliche Vorgänge in Form von Ölmalerei verwirklicht. Sie spielt mit digitaler und analoger Ästhetik und bricht auch gerne Prozesse ab, um die Werke in anderen Stilen zu beenden. Gemeinsam wird sie mit Lee Hyeonyoung ausstellen, einer Studentin von der Hochschule für Gestaltung Offenbach.

Ulrich Pflaum hat seinen Platz auch auf selbigem Gelände, wird seine Atelier Türen aber an diesem Tag geschlossen halten, da er zu diesem Zeitpunkt in der Alten Schmelze ausstellt. ( "Ausstellung in der Alten Schmelze - Ulrich Pflaum" )

Auch die Tür von Harry Haarstark (HFX) wird an diesem Tag offen stehen. HFX steht für Illusionen, die sowohl im Film, als auch im Theater ihren Platz finden können. HFX Effects konzipiert, entwickelt und fertigt fachspezifisches Gerät und Materialien und kann damit für Wetter-Simulationen, Pyro- und Feuereffekte, Modellbau, Requisiten, Maskenbild undundund… sorgen. Und Harry kennt sich aus. Als Stadtteilhistoriker wird er an zwei Tagen auch durch den Kiez führen.

369654299_790300549763869_5055146095971595556_n.jpgIm STUDIO 294

Seit nun mehr als einem Jahrzehnt darf das Studio294 das Gelände der Milchsackfabrik sein zu Hause nennen. Dabei bietet das Studio den Künstler*innen unterschiedlichster Disziplinen Räumlichkeiten, die sie für sich als Arbeits-, Kultur- und Ausstellungsorte nutzen können. Gezeigt werden an diesem Samstag Werke aus den Bereichen der Fotografie, der Videographie, der Installation, der Illustration und der Malerei.

Eine von ihnen ist Dominica Bühler. Im Rahmen pädagogischer Programme für Schulen und Kindergärten erstellt sie als Illustratorin im Selbstverlag gemeinsam mit ihrem Vater Broschüren und Unterrichtsmaterialien zum Thema Umweltschutz. Daneben widmet sie sich als Autodidaktin der Malerei und Kunst. Für die Ausstellung erarbeitet sie das Bild “Thalassale Regression - Wie ein Fisch im Wasser” im Kontext einer kleinen Installation zum Thema Plastikmüll in den Meeren.

Michael Pasternack stellt eine von ihm freie Arbeit aus Kapstadt/Südafrika vor. Ein Portrait der Raggae Band “Sons of Selassie”. Diese gründete sich während des Kampfes gegen die Apartheid und hat sich zum Ziel gemacht, die Botschaft von Liebe, Frieden, Einheit, Gerechtigkeit und Gleichheit zu verbreiten. Im Mittelpunkt steht der Leadsänger, der versucht, mit sozialem Engagement und Musikprojekten der Jugend eine Alternative zum Gangstertum zu bieten. Ergänzt wird die Serie durch ein Video-Feature.

Für Nina Liselotte Koempel liegt die Kunst im Verbinden. Sie lädt zu Rauminstallationen und Performativer Konfrontation ein, um den Rezipienten näher an die Thematiken, der Geschlechtsidentität, des sozialen Geschlechts und der biologischen Kategorie heranzuführen. Geschaffen wird eine intime Räumlichkeit im Stile der früheren Salons und Gesellschaftszimmer. Für sie ist eine intensive Betrachtung zentral, die sich mit dem Einfluss von geschlechtsspezifischen äußeren Merkmalen auf die innere Welt des Individuums in Form der eigenen Handlungen, Gefühlen und Gedanken, sowie die innere Haltung und die Perspektive von Außen auseinandersetzt.

Die Medien, in denen sich Lisa Peil auslebt, sind die der Malerei, der Fotografie, der Illustration und des Textes. Entweder arbeitet sie mit diesen Medien im Einzelnen oder arrangiert und collagiert diese. Unter ihre Werke fallen: mal fragmentarische, flüchtige Notizen oder ausgeprägte Beobachtungen. Aber auch Bilder von Zuständen der Irritation, vielschichtigen Momentaufnahmen und zwischenmenschlichen Begegnungen in einer zunehmend lebensfeindlichen Welt. Hinter ihrer Tür wird man neue und ältere Malereien, Fotografien sowie Künstlerbücher von ihr finden.

369679726_790304473096810_3999459330607503613_n.jpgDas Theater Landungsbrücken Frankfurt & der Musikclub Tanzhaus West

Im Rahmen der Führung geht es auch durch die Räume des Theater Landungsbrücken Frankfurt & dem Musikclub Tanzhaus West und deren Kultursommergarten.

Landungsbrücken Frankfurt ist eine Plattform für darstellende Kunst. Gegründet als Ensemble für modernes klassisches Sprechtheater im Jahr 2004 in einer Lagerhalle im Frankfurter Westen, die seitdem zum großen Teil in Eigenarbeit und mit finanzieller Unterstützung vor allem durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt in eine multifunktional nutzbare Spielstätte umgebaut wurde. Seit 2010 sind die Landungsbrücken vom Kulturamt der Stadt Frankfurt zunächst konzeptionell, ab 2016 institutionell sowohl für ihre eigene Theaterarbeit als auch als Plattform für fremde Gruppen, die am Haus gastieren, produzieren oder kooperieren, gefördert. Landungsbrücken Frankfurt wickelt jährlich ca. 130 Veranstaltungen aus dem Bereich modernes Sprechtheater, Performance, Tanz, Tanztheater, Kindertheater, Ausstellung, Podiumsdiskussion und anderen Bereichen ab.

Aus dem 2005 gegründeten Trägerverein des Theaters Landungsbrücken Frankfurt heraus wurde Herbst 2016 ging der jetzige Kulturverein Farbenfabrik Dr. Carl Milchsack gegründet. Seither ist dieser aktiv in den Sparten Theater, Musik, Literatur und, seit 2022 auch, Bildender Kunst. Weiter wurde eine Versammlungsstätte konzessioniert in der neben dem Theater auch der Musikclub Tanzhaus West beheimatet ist.

Die Versammlungsstätte der Milchsackfabrik ist eine unkonventionelle Umgebung für kulturelle Programme. Es gibt fünf Räume für Veranstaltungen, die sich in ihrer Größe von 60 bis 210 Quadratmeter, in ihrer Höhe und ihrer Gestaltung sehr unterscheiden. Dies bietet viel Platz, um mit den unterschiedlichen Atmosphären und Gegebenheiten der Räume zu experimentieren.

Der Musikclub Tanzhaus West (vormals Space Place) ist ein in der Kulturszene und Kreativwirtschaft weit über die Stadtgrenzen Frankfurts hinaus anerkannter Ort. Dieser Erfolg liegt begründet in der jahrelangen sensiblen und kontinuierlichen Arbeit in allen Feldern elektronischer DJ- und Live-Musik (indoor und open air). Neben dem Musikclub, als feste Größe der nationalen und internationalen Musikszene, konnte durch zahlreiche Veranstaltungen und Projekte an der Schnittstelle zur Off- Kultur in den vergangenen 20 Jahren ein glaubwürdiger Kommunikationsraum für eine junge urbane Szene entwickelt werden.


369654299_790300549763869_5055146095971595556_n.jpgDie Alte Schmelze

Als zentraler Veranstaltungsort für die Kunstausstellungen kam 2022 die „Alte Schmelze“ hinzu: Die Räume der alten Industriehalle aus dem frühen 20. Jahrhundert werden derzeit im Sommer, im monatlichen Wechsel von verschiedenen Frankfurter Künstler: Innen und Initiativen bespielt. Es findet ein breit gefächertes Ausstellungsprogramm statt, das den neu gewonnen Platz in den regulären Betrieb aus Club Events, Theater, Lesungen und Konzerten auf dem Gelände erweitert. Am 2. September ist hier die Ausstellung in der Alten Schmelze - Ulrich Pflaum zu sehen.

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Eine Veranstaltung im Rahmen der Tage der Industriekultur | ab 13:00 Uhr | Eintritt frei

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Regie
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