Theater
Aufführungen am 13.04.//14.04.//15.04.2023, jeweils 20:00 Uhr
Schauspiel: Anuschka Wojciechowski, Christopher Gosch, Gregor Grewers, Jan Heißler, Katrin Wildemann, Nuria Garcia Alba, Tillmann Deselaers
Video: Konstantin Küspert & Hendrik S. Schmitt
Regie: Linn Mann & Gregor Grewers
Bühne & Kostüme: Linn Mann
Produktionsleitung: Jan Dittgen
Aufführungsrechte: Suhrkamp Verlag AG Berlin
Das Ensemble
Die Ankunftshalle T konnte sich durch ihre Produktionen der vergangenen Jahre als junges Theaterensemble für zeitgenössische deutsche Dramatik in Frankfurt etablieren. In Zusammenarbeit mit der jugend-kultur- kirche sankt peter wurden bereits mehrere Stücke namhafter deutscher Autoren auf die Bühne gebracht: 'Vorher / Nachher' (Roland Schimmelpfennig; 2013), 'Rausch' (Falk Richter; 2016), 'Freie Sicht' (Marius von Mayenburg; 2018) sowie 'Ich Tasche' von Felicia Zeller (2019). Mit den Produktionen der letzten Jahre erweiterten sich sowohl die Reichweite als auch die Größe des
Ensembles deutlich. Die Produktionen 'Good Morning, Boys and Girls' (Juli Zeh; 2020) und 'Die arabische Nacht' (Roland Schimmelpfennig; 2021) wurden jeweils an 3 verschiedenen Spielstätten aufgeführt.
Durch die ebenfalls 2021 erfolgte Gründung des Vereins Ankunftshalle T e.V. mit aktuell 25 Mitgliedern wurde die Arbeit des Ensembles in eine feste Organisationsform überführt und wird durch die Vereinsaktivitäten zielgerichtet unterstützt und begleitet. Dadurch ist das Ensemble in diesem Jahr erstmals in der Lage, zwei Produktionen parallel zu erarbeiten: 'europa verteidigen' von Konstantin Küspert (Premiere im Oktober 2022 in sankt peter) sowie 'Willkommen' von Lutz Hübner & Sarah Nemitz (in Kollaboration mit dem Kellertheater; Premiere dort im Dezember 2022).
Das Stück
In 'europa verteidigen' werden drei Erzählstränge miteinander vereint, die allesamt die europäische Idee und
die europäischen Werte umkreisen: Auf den Mythos von dem schönen Mädchen Europa und dem Stier, in dem Europa am Strand von Kreta
brutal geschändet wird, folgt eine temporeiche Abfolge verschiedener Schlaglichter auf die europäische Geschichte: Die Römer, die Wikinger, die Wehrmacht, Frontex. Alle haben dabei nur ein Ziel: Ihr jeweils eigenes Ideal von Europa zu verteidigen – mit aller Kraft und meist auch mit aller (männlichen) Gewalt. Dazwischen immer wieder Ansichten von Zeitgenossen, mit denen man
sich mal mehr und mal weniger identifizieren kann, die jedoch immer Teil unseres gesellschaftlichen Meinungsspektrums sind.
Im Wechselspiel der unterschiedlichen Erzählverfahren und Ebenen schickt 'europa verteidigen' das Publikum auf die Suche nach der europäischen Idee und stellt am Ende ganz bewusst die Frage, was Europa für jede und jeden von uns bedeutet.
'europa verteidigen' wurde 2016 am ETA Hoffmann Theater in Bamberg uraufgeführt.
Die Inszenierung
Analog zu den verschiedenen Erzählsträngen des Stücks ziehen sich europablaue Stoffbahnen über die Bühne und grenzen die verschiedenen Spielebenen voneinander ab. Innerhalb dieser agieren die zahlreichen Figuren des Stücks, die jeweils durch wenige aber charakteristische Kostümelemente und Requisiten gekennzeichnet werden. Durch häufige Wechsel von Rollen, Kostümen und Requisiten erhält die Inszenierung eine besondere Dynamik und Komik. So entsteht eine bunte Mischung aus Göttern, Elefanten, Wikingern, Minnesängern, Nazi-Generälen, Putin und Tzatziki – bei der einem oftmals das Lachen im Halse stecken bleibt. Die immer wiederkehrende Darstellung individueller Meinungen von Zeitgenossen geben der Inszenierung dabei ein realistisches und unmittelbares Element, mit dem sich die Zuschauer/innen identifizieren oder
auseinandersetzen können. Als einer dieser Zeitgenossen kommt der Autor selbst zu Wort.
Den entsprechenden Monolog hat Konstantin Küspert eigens für unsere Inszenierung aktualisiert und angepaßt. Er wird diesen Monolog in unserer Inszenierung auch selbst übernehmen und sich damit direkt
ans Publikum wenden.
Der Autor
Die Werke von Konstantin Küspert beschäftigen sich oft auf investigative und zugleich kurzweilige Art mit aktuellen Fragen und Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Verschiedene Aspekte gesellschaftspolitischer Themen werden dabei collagenartig beleuchtet und so dem Publikum aus mehreren Perspektiven
nahegebracht. Exemplarisch stehen dafür Stücktitel wie 'mensch maschine', 'rechtes denken', 'sterben helfen', 'der westen' oder 'Der Reichsbürger'. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Konstantin Küspert als Dramaturg am Schauspiel Frankfurt tätig, wo 2019 auch
sein Stück 'sklaven leben' in den Kammerspielen zu sehen war. Für 'europa verteidigen' wurde er 2017 bei den Mülheimer Theatertagen mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
FÜR THEATER REICHT'S
MACH, DASS ES NEUWIRTH
AUTORINNEN / IDENTITÄTEN / PERSPEKTIVEN
Lesungen und Schreibworkshops
DANIELA DRÖSCHER: KÖRPER & GELD (Scheibworkshop)
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DANIELA DRÖSCHER: LÜGEN ÜBER MEINE MUTTER
Autorinnen / Identitäten / Perspektiven
Eine Bühnenadaption des gleichnamigen Romans von Kōbō Abe
Eine sehr deutsche Geschichte
Die Römer, die Wikinger, die Wehrmacht, Frontex.
Ein Abend über die Möglichkeit einer anderen Welt.
oder im Himmel der Textflächen
(schlafe ich mit (wem (ich will)))
The politics of a hug
IN HER FACE oder: DIE AUTORIN IST TOT
Gedankensprünge, weibliche Autorschaft, Depression, schlecht gesungene Musical-Songs und sechs Räume mit jeweils einer Lampe. Stille.
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Eine Tanz-Musik-Theater Reise ins Zahlenparadies
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