Theater

GLAUBE LIEBE HOFFNUNG

Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern
Ödön von Horváth

Premiere: 12. September 09

Postkarte GLH.jpgElisabeth kämpft. Gegen ihre Armut, gegen ihre Schulden, gegen Ignoranz, gegen Recht und Ordnung, gegen bestehende Gesellschafts-, Herrschafts- und Wirtschaftsformen, gegen scheinbare Helfer und tollkühne Lebensretter, gegen ihre Chefin, Richter, Ämter, gegen die totale Verelendung, gegen sich und schließlich gegen den Tod.

Elisabeth kämpft einen aussichtslosen Kampf in einer Welt, in der Mitgefühl nur noch als Verkaufsargument funktioniert, den eigenen Marktwert steigert - der Dackelblick der Biomafia hilft keiner alten Dame über die Straße.

Wer möchte seine Prekär-Existenz schon gefährden, um Unrecht von einem Mitmenschen abzuwenden? Wieviel Courage kann sich eine verarmende Gesellschaft leisten? Wie laut darfst du werden, bevor sich die Maschen deines ganz persönlichen sozialen Netzes weiten und du durchfällst? Verschließe deine Augen und du eckst nicht an!

In einer Zeit, in der immer mehr Menschen unter prekären Lebensumständen leben und diese als gegeben hinnehmen, in einer Zeit, in der Entscheidungsträger hilflos, aber erschreckend gelassen dieser Problematik gegenüberstehen, demaskiert dieser Spießrutenlauf von Ödön von Horváth, der auf einer wahren Begebenheit beruht, den Menschen in seiner Bigotterie und zynischen Rücksichtslosigkeit.

Drei junge Schauspielerinnen - Lisa Hofer, Maja Hoffmann und Sophie Melbinger - werden alle knapp zwanzig Rollen übernehmen und die Erbärmlichkeit menschlichen Verhaltens als Prinzip von Unterwerfung und Machterhalt ausloten.

Regisseur Tim Egloff ist als Schauspieler festes Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim. GLAUBE LIEBE HOFFNUNG ist seine zweite Inszenierung für die Landungsbrücken Frankfurt nach BIER FÜR FRAUEN im September 2008. GLAUBE LIEBE HOFFNUNG wurde jüngst zum KALTSTART-FESTIVAL 2010 nach Hamburg eingeladen

Buch
Ödön von Horváth
Regie
Tim Egloff
Mit
Lisa Hofer, Maja Hofmann und Sophie Melbinger
Bühne
Anke Niehammer
Kostüme
Janine Werthmann