Theater

INDIEN

Kammertheatralische Groteske der menschlichen Art.
Josef Hader & Alfred Dorfer

Premiere: 30. März 07

IndienFlyervorn.jpg Eine kammertheatralische Groteske der menschlichen Art.

Zwei Inspektoren der niederösterreichischen Landesregierung auf dem Weg durch die Provinz. Einer begutachtet die Zimmer und der Andere prüft die Produkte der Küche. Die Gegenspieler auf ihrer Mission im Auftrage des Herrn: Wirte. Schnitzel. Frauen. Duschköpfe. Wiedergeburt. Saunageländer. Hodenkrebs. Statt der Banalität des Bösen nur die Boshaftigkeit des Banalen.

Der eine ein schnöseliger Halbgebildeter, der andere ein feister Prolet. Scheinbar unvereinbar, verbindet beide doch mehr als sie das sich selbst und vor allem einander eingestehen möchten. Die Einsamkeit hinter all den kleinbürgerlichen Masken. Das hilflose und oft aggressive Unvermögen dem Leben im Allgemeinen und Besonderen gegenüber, das einem tagein, tagaus fröhlich aufs Neue ins Gesicht spuckt. Und die Sehnsucht nach dem kleinen bisschen Glück. Und sei es nur ein Leben nach dem Tod an einem besseren Ort - unweit von "Indien" eben.

Was als polternde, laute, nicht ganz stubenreine Satire beginnt, kippt im zweiten Akt recht unvermittelt in ein melancholisches Stück über die Würde und Größe des vermeintlich kleinen Mannes. Freundschaft, Liebe, Tod. Glaube, Liebe, Hoffnung. Aber ganz ohne Pathos. Einfach nur menschlich. Banal. Fast schon langweilig.

Das 1991 in Wien uraufgeführte und 1993 verfilmte „Indien“ wird seitdem auf allen Bühnen des deutschsprachigen Raumes rauf- und runtergespielt und dabei allzu oft als kabarettistische Unterschichtenstudie missverstanden. Das Stück ist vor allem eine Liebeserklärung an die Kraft und die Magie des klassischen Schauspielertheaters. Über allem liegt die Sehnsucht nach der rohen und poetischen Schönheit des Theaters. Des Menschen. Des Lebens.

Ein Versuch über das Banale.


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"Stück des Monats! Kühn werfen die Darsteller ihr ganzes Können in die Waagschale und treffen mit ihrem Spiel mitten ins Herz. Linus Königs Inszenierung [...] gelingt es, existentielle Fragen ohne Rührseligkeit und dennoch zutiefst anrührend zu thematisieren." (FRIZZ)

"Die zwei Darsteller füllen die Leere der Bühne mit so viel Hilflosigkeit, Mut und menschlicher Kraft, dass man als Zuschauer stets zwischen Lachen und Weinen schwankt." (PRINZ)

"Ein sehr komischer, äußerst melancholischer, sehr intensiver Theaterabend." (FAZ)

...verbissen, hasserfüllt, echt „freind“-schaftlich...effektvoll inszeniert...[mit] Sinn für Pausen und Dialoge... fähige Darsteller“ (FNP)

...stürmisch gefeierte Premiere... hochschaukelnde Situationskomik... Behutsam hat Koenig hier den Fokus von der Personenführung auf die Wahrnehmung des Lebens im Allgemeinen und Besonderen verschoben.“ (Journal Frankfurt)
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Deleted Scene:

Buch
Josef Hader & Alfred Dorfer
Regie
Linus Koenig
Mit
Mario Krichbaum und Paddy Twinem