Theater

ENDSPIEL

Absurdes Stück Theater.
Samuel Beckett

Premiere: 10. Dezember 11

EndspielFlyerweb.jpgBecketts `Endspiel` spiegelt und spielt eine Situation, die im Allgemeinen für den Menschen die Endzeit darstellt, bzw. für alle Kulturkreise, in denen der Mensch als `die Schöpfung an sich` angesehen wird, das Ende der uns bekannten Welt bezeichnet. Der Mensch teilt das Schicksal aller Lebewesen auf unserer Erde und ist ausgestorben - wie eben 90% aller ihm bekannten Arten auch. Aber nur fast.

Zwei sind übrig geblieben: Clov und Hamm. Aufeinander angewiesen, voneinander abhängig, bewohnen sie den letzten mit menschlichen Mitteln begreifbaren Raum, vollständig von der Außenwelt abgeschottet, die nur durch zwei schmale Luken einsehbar ist.

Hamm, im Rollstuhl, scheinbar behindert und blind, im Besitz des Speiseschrankschlüssels, braucht Clov als existentielle Hilfe für das tägliche Leben, der, scheinbar unfähig sich zu setzen, angewiesen auf Hamms Speiseschrankschlüssel ist und somit auf die Macht über das Leben. Beide sind unfähig, sich abzugrenzen, bzw. zu trennen, denn eine Trennung würde den Tod beider bedeuten. Die Situation ist scheinbar eindeutig: Hier der König, dort der Diener, instinktive menschliche Machtverhältnisse - und Konstruktionen in der allgemeingültigsten Form.

Aber nur scheinbar: Becketts Vision in `Endspiel`ist, dass die existentielle Notwendigkeit der menschlichen Anbindung - ob unter Vorgaben des Zwanges oder nicht - aufgrund des Wesens ( des Menschen ) nicht möglich ist. Es sei denn man verläßt seine Subjektivität und die subjektive Wahrnehmung von Wahrheit und steht aus dem Rollstuhl auf, wie Hamm möglich, oder setzt sich, wie Clov möglich, um endlich und vielleicht zum ersten und letzten Mal für den Anderen zu sein. In überspitzter Form werden hier zwei Hilfsbedürftige beschrieben, die für die soziale Abhängigkeit des Menschen als definiert soziales Wesen stehen.

Im Zentrum steht die Behauptung, dass der Mensch, sobald er auf sein Wesen trifft, versuchen wird, es zu töten. Es sei denn, er verlässt seine konkurrierende Subjektivität.

"Liebe, Arbeit und Wissen sind die Quellen unseres Lebens - sie sollten es auch beherrschen" (W. Reich)

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Buch
Samuel Beckett
Regie
beatnik (Adrian Scherschel)
Mit
Nenad Smigoc und Ulrich Rügner