Theater

LITTLE HERO

Kleine Helden. Große Verlierer.
Jörg Graser

Premiere: 10. April 13

Zur Zeit keine Aufführungen

"Vorwerk treibt es auf die Spitze" (FR)

"Ein kleiner gescheiter und völlig unangestrengter Spaß" (Strandgut)

Little Hero.jpg„Der Jesus hat doch dem Mörder verziehen, der mit ihm hingerichtet worden ist, oder? Warum hat er das gemacht? Aus Barmherzigkeit? Kann`s nicht sein, dass er einfach gesehen hat, was das für ein armer Wicht war?“

Wenn Kommissar Kreuzeder diese Sätze im Wirtshaus in sein drittes oder viertes Bier spricht, beginnt eine Abrechnung mit dem ganzen Justizapparat und seinen Helfern. Was vermeintlich als bramarbasierende Wirtshauskomödie daherkommt, schlägt alsbald böse um und wirft elementare und kontroverse Fragen über Recht und Ordnung, Recht und Gesetz und vor allem Recht und Gerechtigkeit in den Ring

Was ist denn eigentlich Gerechtigkeit? Sind Täter Opfer oder werden Opfer zu Tätern? Ist die Gesetzgebung zu standardisiert, um jeden Fall einzeln und individuell zu behandeln? Sind Mörder böse? Und ist die Aussicht auf eine Ausbildung zur Friseuse im Gefängnis bei einem Mord ein niederer Beweggrund? Und wie moralisch verwerflich ist es eigentlich, wenn ein elfjähriger Bub seinen Vater beschützen will?

Little Hero.jpgEin kleiner Held lehnt sich in seiner desillusionierten Sicht gegen das System auf, hinterfragt die gesellschaftliche Ordnung und zeigt, durch sein Nichtverhalten zu Normen und zur Justiz, wo sich im steten Konflikt zwischen Gewissen und Gesetzgebung eine kleine Nische auftut. „Täter sind arme Säue“, sagt Kreuzeder und doch sind alle Menschen, die ihm an diesem Abend im Wirtshaus begegnen ebenfalls arme Säue, allerdings keine Verbrecher im gesellschaftlichen Sinn. Jedenfalls noch nicht.

LITTLE HERO nimmt den Zuschauer mit an einen tristen, zynisch-traurigen und aberwitzigen Stammtisch. Im buchstäblichen Sinne. Alle werden sie hineingezogen in einen Strudel aus Ereignissen, Erkenntnissen und Erlebnissen. Sich selbst entblößende Figuren. Kleinbürgerliche Existenzen. Abgrundtiefe Einblicke in absurde Seelenzustände. Eine ganz normaler Tag im Wirtshaus also.

Buch
Jörg Graser
Regie
Oliver Vorwerk
Mit
Volker Metzger, Sibylle Schmid, Ariane Klüpfel-Twinem & Patrick Twinem,