Theater

WÄRMETOD

Dostojewski im Fight Club
Peter Eckert (Collage)

Premiere: 06. Januar 06

Drama frei nach den Romanen „Weisse Nächte“ von Fjodor Dostojewski und „Fight Club“ von Chuck Palahniuk.

Wärmetod Press.jpgEin Melancholiker, eine Borderlinerin, ein junges Mädchen, eine Mücke, ein Weltraumaffe und eine Sonne prallen in diesem modernen Märchen über Alleinsamkeit aufeinander. Alle sind einsam. Alle haben einen Traum - es nicht mehr zu sein. Alle sind hungrig. Alle haben Sehnsucht. Aber alle haben Angst vor Nähe und Intimität: Hirn versus Herz.

Tyler Durden hat Weltschmerz. Er hasst die Gesellschaft. Und die Gesellschaft weiss nicht einmal, dass es ihn gibt. Er fühlt sich nicht mehr. Er flüchtet sich vor der Wirklichkeit in einen Kokon aus Wörtern und Phantasien. Doch Tyler will sich wieder spüren. Er gründet den „Fight Club“, wo man sich prügelt, um sich zu vergewissern, dass man noch am Leben ist. Er pflegt eine obszöne Liebesbeziehung mit Marla, um seiner Einsamkeit zu entfliehen. Alles ist perfekt. Doch dann kommt Nastenka. Ein naives Mädchen. Und Tyler entdeckt, das sein Leben nur ein Fake ist, eine Fluchtmaschine vor dem puren Gefühl. Nur wenn wir wirklich alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun. Was wirklich weh tun kann, ist zu lieben. Dostojewski im Fight Club.

Was bleibt wunderbaren, einzigartigen Schneeflocken aus einer erkalteten, anonymen, oberflächlichen, egozentrischen, materiellen, sinnentleerten, neidzerfressenen, dummen und bösen Gesellschaft übrig, wenn diese in die Mikrowelle zwischenmenschlicher Beziehungen gesteckt werden?
Übersprung. Weltflucht. Seifenblasen. Und der Wärmetod.

Als modernes Mittsommernachtsmärchen (…) scheint der schwere Stoff verblüffend leicht…die Nähe zum Kitsch (…) löst sich immer wieder und bisweilen äußerst komisch auf, ohne dass die Figuren je lächerlich erscheinen.
(FAZ)

Findet sich ein Gleichgewicht zwischen Leid, Wahn, Schmerz, Sex und Liebe? Hingehen und selbst sehen: Junges und leidenschaftliches Theater…
(Offenbach Post)

Allerlei bunte Einfälle…unbekümmert…wunderbar erleuchtete Augenblicke…wundersame Kreuzung aus Dostojewski, Comic, Fantasy und Horrorroman
(Frankfurter Rundschau)

Die jungen Darstellerinnen und Darsteller schaffen durch ihr hingebungsvolles Spiel immer wieder Momente von berückender Intensität und ein erfrischender Sinn für Selbstironie und Komik verhindert übertriebenes Pathos. (5 von 5 Bewegungsmeldern)
(Frizz – Das Magazin)

Buch
Peter Eckert (Collage)
Regie
Peter Eckert
Mit
Felix Graf, Snezana Golubovic, Miro Kania, Elena von Liebenstein, Janine Maschinsky und Seweryn Zelazny.